Taschenkrebs
Lebensraum
Der Taschenkrebs (Cancer pagurus) lebt auf den sandigen und felsigen Böden von Nordsee, Atlantik und Mittelmeer. Er ist also ein waschechter Europäer. Die Beute des Taschenkrebses besteht aus Aas, Muscheln und Stachelhäutern. Seine besonders kräftigen Scheren dienen zum Aufbrechen der hartschaligen Nahrung, aber auch zur Verteidigung vor Feinden.
Beschreibung
Taschenkrebse können einen Panzerdurchmesser von bis zu 30 cm erreichen. Der vordere Rand des Panzers ist deutlich sichtbar rundlich gewellt. Seine Farbe kann von gelblich über rot bis hin zu grünlich variieren, sie hat aber immer einen bräunlichen Grundton. Die Scheren des Taschenkrebses sind sehr kräftig und an den Spitzen schwarz gefärbt. Eine Besonderheit dieses Krebses ist es, dass die Scheren – in denen sich übrigens besonders wohlschmeckendes Fleisch verbirgt – nachwachsen, wenn sie ausgerissen werden. Das ist vor allem dann praktisch, wenn ein Vogel diese Krabbe aus dem Meer fischt: Der Taschenkrebs trennt sich einfach von einer Schere, die er dem Vogel überlässt, und fällt zurück ins Wasser. Auch bei der Fortpflanzung gibt es etwas Besonderes. Die Weibchen legen die Eier nämlich erst nach ungefähr einem Jahr ab – der männliche Samen wird so lange in einer gesonderten Samentasche von ihnen aufbewahrt.
Kulinarisches
Das delikate Fleisch der Scheren, der so genannten „Knieper“, gilt auf der Nordseeinsel Helgoland als wahre elikatesse. Es wird mit Mayonnaise als „Kniepersalat“ gegessen. Beim Fang der Krebse wurde einst übrigens immer nur eine Schere abgebrochen, der Krebs selbst wieder ins Meer zurückgeworfen. Hier konnte sich dann eine neue Schere bilden, der Artbestand blieb gewahrt. Tierschützer schlugen allerdings ob dieser Methoden Alarm. Obwohl das Abtrennen der Schere für den Krebs kein Problem darstellt. Denn er trennt sich bei Gefahr oft selbst von seinen Zangen. Heute regelt ein Gesetz den Umgang mit Krustentieren. Demnach sind als Tötungmethoden für Krustentiere nur noch das Abkochen in siedendem Wasser oder heißem Wasserdampf zulässig. Pech für die Helgoländer Fischer, aber besser für den Taschenkrebs. Eine weitere Spezialität aus seinem Fleisch ist die so genannte Krebspaste.