Europäische Flusskrebse
Sie leben weitgehend unbeachtet nur noch in wenigen Seen in Schleswig-Holstein. Europäische Flusskrebse oder auch Edelkrebse (Astacus astacus) gehören zu den höchst gefährdeten Tieren, die es bei uns noch in freier Wildbahn gibt. Zunehmende Wasserverschmutzung und eingeschleppte Krankheiten machen den Tieren zu schaffen.
Früher kam der Krebs auch in Schleswig-Holstein oft auf den Teller, heute leisten sich Liebhaber und Feinschmecker hin und wieder ein edles Krebsessen.
Lebensweise
Die schleswig-holsteinischen Edelkrebse sind etwas ganz Besonderes. Forscher haben die Genetik dieser Krebse untersucht und festgestellt, dass die Tiere aus dem Schulensee und die aus dem Langsee eine einzigartige Genetik haben. Die Theorie ist, dass diese Arten hier die letzte Eiszeit überlebt haben. Nach der Eiszeit wurde Europa wieder von Flusskrebsen aus dem Donauraum neu besiedelt, doch diese schleswig-holsteinischen Krebse, die schon vor der letzten Eiszeit hier waren, gibt es nur hier immer noch.
Zwei bis drei Sommer dauert es, bis die Tiere in Oeversee auf 70 g bis 90 g herangewachsen sind. Dann sind sie groß genug für den Verkauf.
Wirtschaftliche Bedeutung
Bei der Zucht steht der Aspekt der Arterhaltung im Vordergrund. Der Edelkrebs war früher ein beliebter Speisekrebs und wurde in großen Mengen verzehrt. Doch heute ist die Art stark gefährdet. Wasserverschmutzung und die Veränderung seines Lebensraumes durch den Menschen bedrohen ihn. Die größte Gefahr sind jedoch „Aliens“. Eingeschleppte amerikanische Krebsarten nehmen den Tieren nicht nur den Lebensraum weg, die übertragen auch den größten Übeltäter: die sogenannte Krebspest. Wild gefangene Tiere, die er zur Auffrischung der genetischen Vielfalt, kommen zunächst in Quarantäne.
Dennoch ist der Verkauf dieser Krebse aus der Zucht als Besatztiere und Speisekrebse wichtig, um die Arterhaltung zu finanzieren.