Schifffahrtmuseum Fischhalle
Bildnachweis:© Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum, Matthias Friedemann (zwei Bilder)
Schifffahrtmuseum Fischhalle
Das eindrucksvolle Museumsgebäude am Fördeufer - von Stadtbaurat Georg Pauly - entworfen, wurde 1910 als städtische Fischhalle eingeweiht. Hier konzentrierte sich der Groß- und Einzelhandel, der bis dahin dezentral am Hafen stattfand, nun unter einem gemeinsamen Dach. In der Mitte der gefliesten Halle, die damals den neuesten hygienischen Standards entsprach, befanden sich zwei acht Meter lange Becken zum Frischhalten der Fische. Dort fanden die morgendlichen Auktionen des Großhandels statt. In den umliegenden Kabinetten hatten die Fischeinzelhändler*innen ihre Läden. Doch Fisch wird dort schon lange nicht mehr verkauft. Die Fischhalle, deren Architektur bewusst traditionelle, regionale Stilelemente aufgreift, hat den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden. Für den Fischhandel hat man sie nach der Eröffnung eines neuen Seefischmarktes an der Schwentinemündung 1948 allerdings nicht mehr genutzt.
Heute gehört das 1978 gegründete Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum zu den wichtigsten Museumseinrichtungen der Landeshauptstadt Kiel. Das 2014 schon einmal aufwändig saniert Haus wirft einen umfangreichen Blick in die maritime Geschichte der Stadt mit Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Nach der erfolgreichen Sonderausstellung zur Geschichte des Kieler Matrosenaufstandes von 1918, präsentiert das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum jetzt einen modernen Relaunch der Dauerausstellung zur maritimen Geschichte Kiels.
Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung stehen die vier Themenbereiche „Marine“, „Werften“, „Segelsport“ und Kiel als „Hafenstadt“. Dabei nimmt insbesondere die Marine eine zentrale Rolle in der Kieler Geschichte und so auch in der Ausstellung ein. Das zeigt sich insbesondere daran, dass kaum eine andere Stadt Deutschlands für das ausgehende 19. Jahrhundert so stark mit der Geschichte der Kaiserlichen Marine verbunden war wie Kiel.
Rund 600 historische Objekte in der neuen Dauerausstellung - darunter Schiffsmodelle, nautisches Gerät, historische Original-Boote, unzählige Fotodokumente und Plakate – zeigen an diesem authentischen Ort, wie sehr die Kieler Geschichte mit dem Meer, dem Schiffbau, der Marine und der Seefahrt verbunden ist. Auch Themen wie Fischerei- und Kolonialgeschichte, Kreuzfahrttourismus, Marinemalerei und der Nord-Ostsee-Kanal, die in den umliegenden Kabinetten zum Teil in modernen Medienstationen präsentiert werden, haben in der neuen Dauerausstellung ihren Platz.
Nach einem Rundgang durch die Ausstellung haben Besucher*innen die Möglichkeit, die drei Oldtimer-Schiffe, der Tonnenleger „Bussard“, das Feuerlöschboot „Kiel“ und das Seenotrettungsboot „Hindenburg“ auf der benachbarten Museumsbrücke am Seegarten in der Sommersaison (15. April bis 14. Oktober) zu bestaunen.
Öffnungszeiten:
Di-So: 10-18 Uhr
Do: 10-20 Uhr
Zurzeit wegen der Corona-Pandemie bis 14. Februar 2021 geschlossen