Hafen Büsum
Seit Jahrhunderten hart am Wind
Der Büsumer Hafen
Am Anfang war das Meer und die Insel. Die Insel, die damals Biusne oder Busen hieß und standhaft der Nordsee trotzte. Deren Bewohner an das raue Leben gewöhnt waren und an dieses Meer, dass Leben bringt durch die Früchte des Meeres und mit den Stürmen und Hochwassern auch den Tod. Dann war da ein kleiner Wasserlauf, ungefähr dort, wo jetzt die Alleestraße ist. Hier haben die ersten kleinen Boote angelegt.
Büsum wird angelandet
Im 16. Jahrhundert schließlich, 1585, war es soweit: mit bloßen Händen und einfachen Werkzeugen bauten die Menschen den Wardamm und machten Büsum zu dem, was es jetzt ist. Ein Teil des Festlandes – vorne die tobende See, hinten das fruchtbare Land und die Menschen, die es zu schützen galt. Nach dieser Zeit entstand auch das erste richtige Hafenbecken, dort wo jetzt die alten Kähne im Museumshafen dümpeln. Zu dieser muss es auch losgegangen sein, das Krabbenfischen – zumindest wird es hier erstmalig urkundlich erwähnt. Damals ging es noch mit Segelbooten hinaus auf die See. Mit der Zeit wurde das erste Hafenbecken zuerst vertieft, dann befestigt. Immer mehr Kutter brauchten immer mehr Platz, die Kutter lagen in Verbänden von drei, vier Schiffen nebeneinander im Hafen. Bald war in der Mitte kein Durchkommen mehr, kein Stückchen Wasser noch zu sehen. Es wurde Zeit für ein zweites Hafenbecken. Es wird zuerst eingedammt, dann entsteht die Hafeninsel. Sie liegt vor dem Hafenbecken zwei und schützt es vor der See. Über eine Brücke konnte sie betreten werden und sobald war auch auf der Hafeninsel ein reges Treiben. So heißt sie übrigens heute noch: Alte Hafensinsel. Denn jetzt ist sie alt, denn eigentlich gibt es sie nicht mehr. Sie traf das gleiche Schicksal wie die Insel Büsum, denn sie wurde irgendwann mit dem Festland verbunden: keine Insel mehr, Brücke weg, jetzt geht’s über Land vom Ort auf die Hafeninsel.
Neuer Seedeich
Auch in dunkeln Kapiteln der deutschen Geschichte veränderte sich der Hafen: Zu Zeiten der Nationalsozialisten wurde durch Zwangsarbeiter der Ostdeich aufgeschüttet und der Büsumer Hafen damit erstmalig vollkommen von den Gewalten der Nordsee geschützt. Auch das dritte Hafenbecken entstand zu dieser Zeit. Um den Hafen nun tatsächlich gegen die Nordsee zu schützen, vervollständigte die Schleuse die Hafenanlagen. Der fertige Ausbau des Hafenbeckens III, der Bau des Hafenbeckens IV und schließlich die Einweihung der neuen breiten Schleusenanlage für größere Schiffe, macht den Büsumer Hafen komplett. Und zu dem was er ist: Ein bedeutender Hafen für Fischerei, die Passagierschifffahrt und den Umschlag von Massengüter, Stückgütern und Projektladungen. Ein zentraler Hafen auch für Forschung und moderne Technologien wie Windkraftanlagen. Ein Hafen mit Geschichte, mit Tradition und mit Zukunft. Mit echten Menschen, echter Arbeit.
Der Büsumer Hafen durch die Jahrhunderte
Ca. 1.000 n. Chr.: erste Anlegestelle an der Insel Büsum im Bereich der heutigen Alleestraße
Ende des 16. Jh: Entstehung der ersten Anlegestelle im Bereich des heutigen Museumshafens
1717, 1718, 1720: Sturmfluten, danach wahrscheinlich Entstehung des ersten Hafenbeckens
1728: Vertiefung des Hafenbeckens durch Wasserzulauf (heutiger Vorfluter)
1828: Bau (Befestigung) des Hafenbecken I (heutiger Museumshafen)
1902: Begründung der ersten Büsumer Werft durch Errichtung einer Slipanlage
1905: Eindammung des Hafenbeckens II
1926: Bau des Hafenbeckens II, Entstehung der Hafeninsel mit Brücke
1939: Bau des Ostdeiches (Deich in Richtung Büsumer Deichhausen) und des Hafenbeckens III
1939: Ansiedlung des Tonnenhofes das Wasserstraßenamtes Tönning
1940: Bau der Sturmflutschutzschleuse, 14 m breit
1958: Vollendung des Ausbaus des Hafenbecken III, Aufspülung des Hafenbeckens IV
1982: Einweihung der neuen Schleusenanlage, 22 m breit
Heute:
250.000 qm Wasserfläche
4.000 m Spundwände
2.500 m Liegeplätze
25 Fischkutter mit dem Heimathafen Büsum
30 auswärtige Fischereifahrzeuge
Büsum im Internet: