Grosse Klappe, Fisch dahinter

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Er ist so gern gesehen wie der Kormoran. Seine niedliche Gestalt hilft ihm nicht. Der Fischotter ist bei Binnenfischern alles andere als beliebt, sorgt er doch für erhebliche Schäden. Dennoch wollen sie dem intelligenten Tier helfen. Schließlich gilt die Art laut der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands als gefährdet.

Fischotter haben es – wie es der Name schon vermuten lässt – auf Fisch abgesehen. Da enden die Gemeinsamkeiten mit Fischern allerdings auch schon. Den Binnen- wie auch Teichfischern sind sie ein Dorn im Auge, machen sich die Raubtiere doch des nachts über die Bestände her. Ob Wild- oder Zuchtfisch macht für sie keinen Unterschied.

Die Otter kommen flächendeckend in Schleswig-Holstein vor und jagen in geringer Tiefe – eben genau dort, wo auch oft Reusen für den Fischfang befestigt sind. Insbesondere Reusen, in denen bereits Fische gefangen sind, sind für sie oft unwiderstehlich. Aber auch Otter leben gefährlich, und die Reusen voller köstlicher Fische können ihnen leicht zum Verhängnis werden.

Denn obwohl Otter bis zu sieben Minuten tauchen können, schaffen sie es nicht immer, den Reusen zu entkommen. Es musste also eine Möglichkeit gefunden werden, die gefährdeten Tiere zu schützen, ohne die Verwendung von Reusen zu verbieten. Schließlich hängt an ihrem Einsatz auch die Existenz manch eines Binnenfischers. Ein erster Ansatz, die Öffnungen der Reusen zu verkleinern, war nicht praktikabel. Zwar konnten die Otter so nicht mehr in die Reu

sen gelangen, doch auch größere Fische passten nicht mehr durch die Öffnungen. Ertragsausfall für die Fischer wäre das Ergebnis gewesen. Somit wurde dieser Ansatz verworfen. In einem zweiten Ansatz kam die Idee auf, die Reusen mit einem Ausstieg für die Raubtiere zu versehen – sogenannte Otterklappen. In die Reusen wird ein Mechanismus eingearbeitet, der von den Ottern geöffnet werden kann. So die Idee.

Drei Jahre lang wurden solche Ausstiege durch den Verband der Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig- Holstein zusammen mit wissenschaftlicher Beteiligung entwickelt. Doch ehe die Otterklappe der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, musste sie auf ihre Eignung geprüft werden. Es galt zu testen, ob die Tiere die Ausstiegsmöglichkeiten schnell finden und vor allem auch alleine öffnen konnten.

Für diese Tests brauchte es eine besondere Genehmigung, denn die Tests gelten als Tierversuche und das Wohl der Otter sollte durchgehend gewährleitet sein. Sowohl im Cux-Art Tierpark im niedersächsischen Beverstedt als auch im Otterzentrum in Hankensbüttel führten Experten die Tests durch und dokumentierten sie.

Insgesamt 15 Otter durchliefen die Versuche je drei Mal. Befreiten sich die Otter nicht innerhalb von 122 Sekunden, konnte eine Notöffnung gezogen werden. Tierpfleger überwachten die Versuche durchgehend. Zunächst lockte man die Otter in die Reusen. Man testete dabei zwei Ausstiegssysteme parallel: Einige Reusen wurden mit einer Gummireißnaht, andere mit einem Metallbügel mit einer Feder versehen. Fische können durch diese Öffnungen nicht entkommen.

Anders war es bei den Ottern. Ihnen gelang es oft sehr schnell, sich aus den Reusen zu befreien. Die Tests waren erfolgreich, sodass im Sommer 2018 4.230 Drahtseilausstiege und 400 Federbügel sowie das nötige Einbaumaterial für Schleswig-Holstein bestellt wurden.

Finanziert wurden die Beschaffungskosten mit Mitteln der Fischereiabgabe. Dennoch bedeuten die Otterklappen einen Mehraufwand für die Fischer. Die Reusen müssen nicht nur umgearbeitet, sondern auch regelmäßig kontrolliert werden.

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