Die Miesmuschelzüchter starten optimistisch in die Saison 2023. Für diese Saison werden qualitativ erstklassige Miesmuscheln aus Schleswig-Holstein erwartet, nachdem im Vorjahr sowohl das Wachstum als auch die Erzeugerpreise hinter den Erwartungen geblieben waren.
Von den 441.000 ha, die der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer umfasst, sind derzeit insgesamt 1.700 ha für die Muschelzucht vorgesehen. Dabei ist klar geregelt, an welchen Stellen sie stattfinden darf – nämlich in den vier Tidebecken, dem Hörnumer Tief, der Norderaue, der Eidermündung und der Piep. Die Landesregierung Schleswig-Holstein, Naturschutzverbände, Nationalparkamt und die Erzeugerorganisation der schleswig-holsteinischen Muschelzüchter stehen in engem Austausch, um nachhaltig, naturverträglich, nationalparkkonform und wirtschaftlich zu arbeiten.
„In diesem Jahr rechnen wir mit einer Ernte von ca. 15.000 Tonnen.“, erklärt Torben Wagner, Vorstandsmitglied der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter anlässlich der Saisoneröffnung auf Sylt. Im Vorjahr waren es knapp 11.000 Tonnen. Für eine Aussage zu den Preisen ist es noch zu früh, erwartet werden aber wieder mehr als zwei Euro pro Kilo. Zum Vergleich – im letzten Jahr konnten durchschnittlich nur 1,45 Euro pro Kilo erzielt werden.
Auch, wenn die Vorzeichen für die Saison 2023 gut aussehen, gibt es auch in der Muschelfischerei Probleme, deren Auswirkungen teilweise erst in den kommenden Jahren in den Kennzahlen deutlich werden. So waren im Winterhalbjahr wiederholt tausende Eiderenten auf den Kulturflächen zu Gast, die für Fraß-Schäden in Millionenhöhe sorgen.
Weitere Informationen zu dem Thema gibt es hier: https://www.muschelzuechter.de/eroeffnung-muschelsaison-2023/
Foto: Yvonne Grünewald